19.–20. Sept. 2024
Universität Wien
Europe/Vienna Zeitzone
Das Programm ist online - die Anmeldung ist möglich.

Gesellschaft 3 (HS 1): Offenheit, Mitgestaltung, Verantwortungsübernahme, Nachhaltigkeit – Ein Plädoyer für mehr medienpädagogisches Design in (Bildungs-)Technologien für eine demokratische Gesellschaft

Nicht eingeplant
30m
Institut für Bildungswissenschaft (Universität Wien)

Institut für Bildungswissenschaft

Universität Wien

Sensengasse 3a 1090 Wien
1 - 15/15 Vortrag vor Ort

Sprecher

Karsten D. Wolf (Universität Bremen, ZeMKI)

Beschreibung

Als gestaltungsorientierter sowie unverbesserlich bildungsromantischer Medienpädagoge schwanke ich nahezu täglich zwischen Alex Balk’s third law about the internet aus dem Jahr 2015 (“If you think The Internet is terrible now, just wait a while. The moment you were just in was good as it got. The stuff you shake your head about now will seem like fucking Shakespeare in 2016.”) und eigenen Forschungs- und Gestaltungsbemühungen rund um Educational Technology und Mediatisierungsprozessen der Bildung.

Konnte man vielen Akteuren in den akademisch geprägten „going public“-Anfangsjahren des Internets Anfang der 1990er Jahre zumindest noch ein „Chaotic-Good“-Alignment zuschreiben, so sind in der heute tiefgreifend mediatisierten Gesellschaft nahezu alle öffentlich relevanten digitalen Kommunikations-, Informations- und Bildungs-Plattformen, Werkzeuge und Handlungsräume des Mainstreams kommerzialisiert und mit sogenannten „dark patterns“ ökonomisch, politisch oder in kombinierter Weise manipulativ durchzogen.

In einer völlig irrigen Vorstellung von Liberalisierungsnotwendigkeiten digitaler Technologien haben sich Staat und Öffentlichkeit aus der nachhaltigen Gestaltung und Finanzierung relevanter digitaler Informations-, Kommunikations- und Bildungsräume verabschiedet und die Entwicklung digitaler Lern-, Lehr- und Bildungstechnologien zwar teilweise durch Projektförderung angestoßen, es dabei aber versäumt, offene und partizipative Strukturen für eine nachhaltige Entwicklung und Etablierung konsequent zu fördern bzw. einzufordern.

Durch die Fokussierung auf bzw. Dominanz von kommerzielle(n) proprietären Plattformen werden digitale Bildungsprozesse zunehmend von EdTech-Unternehmen ohne tiefgehende Berücksichtigung medienpädagogischer Anforderungen entwickelt. In diesem Beitrag möchte ich deshalb medienpädagogische Anforderung an das Softwaredesign von Bildungstechnologien systematisieren und begründen, warum Bildungstechnologien in staatlich verantworteten Bildungsräumen zwingend als offene Software zu entwickeln sind, um sowohl Mitgestaltung, Verantwortungsübernahme und Nachhaltigkeit zu sichern.

Diese Forderung wird vor dem Hintergrund der aktuellen Einbindungspraxen der KI-Technologien von Open AI kritisch diskutiert und alternative Lösungsmöglichkeiten vorgestellt.

Poster Nein

Hauptautor

Karsten D. Wolf (Universität Bremen, ZeMKI)

Präsentationsmaterialien

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